Projekt

CRed- Klimaberichterstattung als Instrument zur CO₂-Reduktion

Projektbeginn 10/2018
-
Projektende 12/2021

Das Projekt "Klimaberichterstattung als Instrument zur CO2-Reduktion (CRed)" analysiert den Beitrag der Klima­berichterstattung zur CO2-Reduktion und ermöglicht Empfehlungen zur Verbesserung der Klima­berichterstattung und zur Umsetzung einer klimaneutralen Wirtschaft. Das Projekt wird gemeinsam von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Forum Nachhaltige Geldanlagen, der Universität Hamburg, der Universität Kassel, dem WWF Deutschland und der Radboud Universität (Nijmegen, Niederlande) durchgeführt. Es gliedert sich in drei Arbeitspakete. Arbeitspaket 1 beleuchtet den Status Quo der Klima­berichterstattung. Die Analyse konzentriert sich darauf, ob und wie verpflichtende und freiwillige Klima­berichterstattung mit Veränderungen der CO2-Emissionen von Unternehmen und mit Veränderungen in den Reaktionen von Investoren auf offengelegte Klimadaten verbunden sind. Arbeitspaket 2 nimmt die Perspektive der Investoren auf die Klimaberichterstattung ein. Die Analyse soll dazu beitragen, die Relevanz von Klimadaten im In­vestitions­ent­scheidungs­prozess besser zu verstehen, mit dem Ziel, Empfehlungen zur Verbesserung der Nutzung dieser Daten zu präsentieren. In Arbeit­spaket 3 analysiert das Projekt den Einfluss unterschiedlicher Designs der Klimaberichterstattung auf die Entscheidungsfindung von Managern und nimmt damit auch die Unternehmensperspektive auf die Klimaberichterstattung ein.
Wissenschaftliche Publikationen, Policy Briefs und Management Summaries informieren die Öffentlichkeit, Unternehmen und Investoren über die Ergebnisse.

Zur Projektwebseite

Ergebnisse des Projekts

Wir zeigen, dass (1) unternehmensbezogene Information über die ESG-Performance und zu klimarelevanten Themen zum Abbau von Informationsasymmetrien beitragen und daher für die Informationseffizienz der Kapitalmärkte wichtig sind; (2) eine verpflichtende Offenlegung von Treibhausgasemissionen im Vergleich zu freiwilliger Offenlegung zu signifikant stärkeren Emissionsminderungen betroffener Unternehmen führt; (3) unternehmensbezogene Treib­hausgas­emissionen in die Unternehmens­bewertung eingehen, wobei Unternehmen mit besonders hohen Emissionen niedrigere Marktwerte aufweisen.

Zudem haben wir fünf Konfliktfelder identifiziert, die die Integration von Klimadaten in Investmentprozesse verlangsamen: (1) Interne Prioritäten, (2) Kurzfristige vs. langfristige Pers­pektive, (3) Datenerhebung, (4) Datenformat, (5) Henne-Ei-Problem zwischen Nachfrage und Angebot

Schließlich zeigen wir, dass Manager mehr in treibhausgas­reduzierende Maßnahmen investieren, wenn eine Verpflichtung zur Berichterstattung über CO2-Emissionen vorliegt, sowie wenn die Anzahl der Investoren des Unternehmens, die Informationen über den CO2-Ausstoß in ihre Entscheidungs­findung berücksichtigen, hoch ist und wenn die Investitionen einen finanziellen Einfluss auf das Unternehmen ausüben. Darüber hinaus spielen auch persönliche Einstellungen, Präferenzen und Werte eine Rolle.


Kernthesen und Befunde

  • Fehlende Vergleich­barkeit und Einheit­lichkeit der aktuellen Klima­bericht­erstattung.

  • Zunehmend werden Klima­risiken stärker in Ent­scheidungen be­rück­sichtigt.

  • Verpflichtende Klima­bericht­erstattung hat einen Ein­fluss auf die CO2-Reduktion von Unternehmen.

  • Die konkrete Aus­gestaltung der Klima­berichterstattung ist ent­scheidend.

  • Persönliche Werte können Ent­scheidung pro CO2-Reduktion beeinflussen.


Flagship-Paper

Atalay, N., Conzelmann, A., Hahn, R., McClellan, A. (2020):
Hemmnisse der Integration von E(SG)-Daten in Investmentprozesse. Policy-Brief des BMBF-Projekts „CRed“

Bauckloh, T., Klein, C., Pioch, T., Schiemann, F. (2021):
Under Pressure? The Link between Mandatory Climate Reporting and Firms’ Carbon Performance. Organization & Environment.

Schiemann, F. et al. (2019):
Verpflichtende klimabezogene Unternehmens-Berichterstattung als Mittel zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Policy-Brief der Wissenschaftsplattform Sustainable Finance und des BMBF-Projekts „CRed“.