Projekt
CRed- Klimaberichterstattung als Instrument zur CO₂-Reduktion
Das Projekt "Klimaberichterstattung als Instrument zur CO2-Reduktion (CRed)" analysiert den Beitrag der Klimaberichterstattung zur CO2-Reduktion und ermöglicht Empfehlungen zur Verbesserung der Klimaberichterstattung und zur Umsetzung einer klimaneutralen Wirtschaft. Das Projekt wird gemeinsam von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Forum Nachhaltige Geldanlagen, der Universität Hamburg, der Universität Kassel, dem WWF Deutschland und der Radboud Universität (Nijmegen, Niederlande) durchgeführt. Es gliedert sich in drei Arbeitspakete. Arbeitspaket 1 beleuchtet den Status Quo der Klimaberichterstattung. Die Analyse konzentriert sich darauf, ob und wie verpflichtende und freiwillige Klimaberichterstattung mit Veränderungen der CO2-Emissionen von Unternehmen und mit Veränderungen in den Reaktionen von Investoren auf offengelegte Klimadaten verbunden sind. Arbeitspaket 2 nimmt die Perspektive der Investoren auf die Klimaberichterstattung ein. Die Analyse soll dazu beitragen, die Relevanz von Klimadaten im Investitionsentscheidungsprozess besser zu verstehen, mit dem Ziel, Empfehlungen zur Verbesserung der Nutzung dieser Daten zu präsentieren. In Arbeitspaket 3 analysiert das Projekt den Einfluss unterschiedlicher Designs der Klimaberichterstattung auf die Entscheidungsfindung von Managern und nimmt damit auch die Unternehmensperspektive auf die Klimaberichterstattung ein.
Wissenschaftliche Publikationen, Policy Briefs und Management Summaries informieren die Öffentlichkeit, Unternehmen und Investoren über die Ergebnisse.
Ergebnisse des Projekts
Wir zeigen, dass (1) unternehmensbezogene Information über die ESG-Performance und zu klimarelevanten Themen zum Abbau von Informationsasymmetrien beitragen und daher für die Informationseffizienz der Kapitalmärkte wichtig sind; (2) eine verpflichtende Offenlegung von Treibhausgasemissionen im Vergleich zu freiwilliger Offenlegung zu signifikant stärkeren Emissionsminderungen betroffener Unternehmen führt; (3) unternehmensbezogene Treibhausgasemissionen in die Unternehmensbewertung eingehen, wobei Unternehmen mit besonders hohen Emissionen niedrigere Marktwerte aufweisen.
Zudem haben wir fünf Konfliktfelder identifiziert, die die Integration von Klimadaten in Investmentprozesse verlangsamen: (1) Interne Prioritäten, (2) Kurzfristige vs. langfristige Perspektive, (3) Datenerhebung, (4) Datenformat, (5) Henne-Ei-Problem zwischen Nachfrage und Angebot
Schließlich zeigen wir, dass Manager mehr in treibhausgasreduzierende Maßnahmen investieren, wenn eine Verpflichtung zur Berichterstattung über CO2-Emissionen vorliegt, sowie wenn die Anzahl der Investoren des Unternehmens, die Informationen über den CO2-Ausstoß in ihre Entscheidungsfindung berücksichtigen, hoch ist und wenn die Investitionen einen finanziellen Einfluss auf das Unternehmen ausüben. Darüber hinaus spielen auch persönliche Einstellungen, Präferenzen und Werte eine Rolle.
Kernthesen und Befunde
-
Fehlende Vergleichbarkeit und Einheitlichkeit der aktuellen Klimaberichterstattung.
-
Zunehmend werden Klimarisiken stärker in Entscheidungen berücksichtigt.
-
Verpflichtende Klimaberichterstattung hat einen Einfluss auf die CO2-Reduktion von Unternehmen.
-
Die konkrete Ausgestaltung der Klimaberichterstattung ist entscheidend.
-
Persönliche Werte können Entscheidung pro CO2-Reduktion beeinflussen.
Flagship-Paper
Atalay, N., Conzelmann, A., Hahn, R., McClellan, A. (2020):
Hemmnisse der Integration von E(SG)-Daten in Investmentprozesse. Policy-Brief des BMBF-Projekts „CRed“.
Bauckloh, T., Klein, C., Pioch, T., Schiemann, F. (2021):
Under Pressure? The Link between Mandatory Climate Reporting and Firms’ Carbon Performance. Organization & Environment.
Schiemann, F. et al. (2019):
Verpflichtende klimabezogene Unternehmens-Berichterstattung als Mittel zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Policy-Brief der Wissenschaftsplattform Sustainable Finance und des BMBF-Projekts „CRed“.