Projekt

DeGeb

Projektbeginn 11/2018
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Projektende 07/2022

Das Beheizen von Gebäuden macht einen we­­sent­­lichen Anteil der CO2-Emissionen aus. Die Wirk­­kraft von nach­hal­ti­geren Optionen wie der Nutzung von erneuerbaren Energien hängt jedoch davon ab, inwieweit diese von Wohnungs­eigentümern und -mietern aus­ge­wählt werden – und somit letzt­endlich vom zu­grun­de­lie­gen­den Regulierungs­rahmen und den vorhandenen Anreizen. DeGeb un­ter­sucht daher wie unter­schiedliche Rechts­for­men individuelle Entscheidungen be­ein­flus­sen und ge­samt­­wirt­schaft­lich, in Hinblick auf eine De­karbonisierung des Gebäude­wärme­sektors, wirken.

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Stand des Projekts

Ein Instrumenten­mix, der Dekarbonisierung sozial ausgewogen erreicht, wurde erarbeitet und am 10.06.2021 in der Studie „Ein Gebäude­konsens für Klima­neutralität“ präsentiert. Weiter­hin wurden zwei Publikationen zur Auf­lösung des Mieter-Vermieter-Dilemmas ver­öf­fent­licht. Eine davon arbeitet das Thema im deutschen Kontext auf, während die andere dieses auf EU Ebene, im Kontext einer ETS-Aus­weitung analysiert. 
In Anbetracht des Vermieter-Mieter-Dilemmas sollte der CO2-Preis zumindest anteilig vom Ver­mieter getragen werden, um Modernisierungs­anreize zu setzen, wenn nicht gar ein kom­plettes Warm­mieten­system eingeführt werden sollte.
Der Wirk­zusammen­hang zwischen Modernisierungs­umlage im Miet­recht und Subventionen für Energie­effizienz wurde untersucht und es wurde modelltheoretisch gezeigt, dass Sub­ven­tionen einen Anreiz für Vermieter bieten, mehr in Energie­effizienz zu investieren, gerade weil Subventionen von der Modernisierungs­miet­erhöhung abgezogen werden müssen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Projekts wurde auf dem finalen Workshop des Themenschwerpunkts vorgestellt und ist hier zugänglich.


Kernthesen und Befunde

  • Der Wohn­gebäude­be­stand ist träge (lan­ger Zeit­horizont, hohe Investitions­kosten, pri­vate Eigen­tümer­innen).

  • Der Wohn­gebäude­bestand ist hete­rogen bzgl. Be­schaffen­heit (unter­schiedliche Sa­nierungs­anforderungen), Eigen­tümer­innen (unter­schiedliche Prä­ferenzen, Vermie­terin-Mieterin-Dilemma), lokaler Fak­toren (Miet­spiegel, Hand­werks­kapazitäten, ...).

  • Ziel­gerichtete Förderung, ein hoher und sinn­voll ver­teilter CO2-Preis, sowie eine Re­form der Neben­kosten­abrechnung sind viel­ver­sprechende Politik­ansätze.


Flagship Paper

Agora Energiewende (2021):
Ein Gebäudekonsens für Klimaneutralität - 10 Eckpunkte wie wir bezahlbaren Wohnraum und Klimaneutralität 2045 zusammen erreichen. Agora Energiewende Impuls.

Agora Energiewende, Universität Kassel (2021):
CO₂ Emissions Trading in Buildings and the Landlord-Tenant Dilemma : How to solve it. Agora Energiewende Impulse.

Agora Energiewende, Universität Kassel (2020):
Wie passen Mieterschutz und Klimaschutz unter einen Hut ? Agora Energiewende Impuls.