Projekt
CLIC- Klima-Wirkungsketten in einer globalisierten Welt: eine Herausforderung für Deutschland
Das Projekt CLIC betrachtet die grenzüberschreitenden Folgen des Klimawandels auf die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland. Diese indirekten Klimafolgen wirken sich über Handelsverknüpfungen auf die deutsche Wirtschaft aus. Ziel ist die Bewertung dieser Effekte, um Empfehlungen zu entwickeln, Risiken zu reduzieren und Chancen besser nutzen zu können.
Ergebnisse des Projekts
Auswirkungen des Klimawandels, z. B. die Zunahme der Intensität von Überschwemmungen oder Dürreperioden, sind in vielen Teilen der Welt zu spüren. Aufgrund der Verflechtung der Volkswirtschaften können extreme Wetterereignisse grenzüberschreitende Kaskadeneffekte auslösen – z. B. durch die Unterbrechung von Lieferketten. Der Klimawandel wirkt sich besonders negativ auf die Handelsbilanz von weniger entwickelten Volkswirtschaften aus, deren Exporte eine hohe Arbeitsintensität aufweisen. Es gibt viele Möglichkeiten, dieses Problem anzugehen: Entscheidungsträger auf nationaler Ebene können Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit nutzen, um die Klimaresilienz in Lieferländern zu erhöhen. Durch handelspolitische Maßnahmen, die Beseitigung von Zöllen oder bürokratischen Hemmnisse können Entscheidungsträger die Diversifizierung von Handelsaktivitäten unterstützen und so die Risiken externer Schocks verringern. Instrumente wie die EU-Taxonomie, die Unternehmen dazu verpflichten, klimabezogene Risiken zu bewerten und offenzulegen, können ebenfalls dazu beitragen, grenzüberschreitende Klimarisiken zu verringern.
- Produktionseinbußen führen zu höheren Verbraucherpreisen, was den Verbrauch nach Katastrophen verringert, vor allem bei aufeinander folgenden extremen Wetterereignissen. Wechselwirkungen zwischen Engpässen, höheren Exporten und steigenden Preisen können trotz höherer Produktion zu wirtschaftlichen Verlusten führen.
- Die Wirtschaftsleistung der EU, der USA und Chinas wird in unterschiedlichem Maße direkt von den verschiedenen extremen Wetterereignissen betroffen sein. Auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber indirekten Auswirkungen ist aufgrund der unterschiedlichen Handelsverflechtungen auf internationaler Ebene und untereinander sowie der heterogenen Wirtschaftsstrukturen in den drei Regionen selbst sehr unterschiedlich.
- Während die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen extremer Wetterereignisse in allen Ländern zu beobachten sind, sind Länder mit niedrigem Einkommen besonders anfällig für Ausstrahlungseffekte. Aber auch Länder, die von extremen Wetterereignissen in geringerem Maße direkt betroffen sind, sollten sich ihrer Einbettung in das globale Handelsnetz und der möglichen Auswirkungen auf dieses Netz bewusst sein.
Abbildung zu den Projektergebnissen

Produktionseinbußen führen zu höheren Verbraucherpreisen, was den Verbrauch nach Katastrophen verringert, v.a. bei aufeinander folgenden extremen Wetterereignissen. Wechselwirkungen zwischen Engpässen, höheren Exporten und steigenden Preisen können trotz höherer Produktion zu wirtschaftlichen Verlusten führen.
Die Wirtschaftsleistung der EU, der USA und Chinas wird in unterschiedlichem Maße direkt von den verschiedenen extremen Wetterereignissen betroffen sein. Auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber indirekten Auswirkungen variiert aufgrund der unterschiedlichen Handelsverflechtungen auf internationaler Ebene und untereinander sowie der heterogenen Wirtschaftsstrukturen in den drei Regionen.
Während die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen extremer Wetterereignisse in allen Ländern zu beobachten sind, sind Länder mit niedrigem Einkommen besonders anfällig für Ausstrahlungseffekte. Aber auch Länder, die von extremen Wetterereignissen in geringerem Maße direkt betroffen sind, sollten sich ihrer Einbettung in das globale Handelsnetz und der möglichen Auswirkungen auf dieses Netz bewusst sein.
Kernthesen und Befunde
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Negative Effekte von heißen Monaten auf Exporte sind bereits in den Handelsdaten messbar, Effekte sind besonders stark bei arbeitsintensiven Exporten.
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Negative Effekte betreffen einkommensschwache Länder besonders stark.
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Es ist im Interesse der deutschen Wirtschaft, die Klimaresilienz von Handelspartnern aktiv zu stärken.
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Die Verwerfungen bei Lieferketten im Zuge der COVID-19 Pandemie sowie aufkommende Berichtspflichten zu Klimarisiken durch die EU- Taxonomie sind gute Anlässe für Unternehmen, ihre Zulieferstrukturen klimaresilienter zu machen.
Flagship-Paper
Krichene, H. et al. (2021):
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Kuhla, K. et al. (2021):
Ripple resonance amplifies economic welfare loss from weather extremes. Environmental Research Letters 16: 114010.
Osberghaus, D. (2019):
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