2. Forum Klimaökonomie
Energie, Wirtschaft und Klima im Wettbewerb?

© IfW / Amelie Frahm
In der Europäischen Union wurde im Oktober 2014 der Energie- und Klimarahmen 2030 beschlossen, der konkrete Ziele für die Minderung von Treibhausgasemissionen, den Anteil erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz benennt. Im Februar 2015 folgte die Konkretisierung der Pläne zur Schaffung einer Europäischen Energieunion. Aus dieser Rahmensetzung und ihrer Konkretisierung ergeben sich Auswirkungen auf die deutsche wie auf die europäische Wirtschaft, deren Ausmaß aber von den nach wie vor bestehenden Umsetzungsspielräumen abhängt. Die Entscheidungen und Pläne haben dabei naturgemäß auch die Position der EU in der Pariser Verhandlungen um ein internationales Klimaabkommen beeinflusst.
Auf dem Forum "Energie, Klima und Wirtschaft im Wettbewerb" hatten Wissenschaftler und Praktiker die Gelegenheit, über Thesen zu den offenen Fragen der europäischen Energie- und Klimapolitik und deren ökonomischen Konsequenzen zu diskutieren.
Keynote
Prof. Dr. Andreas Löschel
Universität Münster
Präsentation
Praxisimpuls
Christoph Bals
Germanwatch e.V.
Präsentation
Themen der Arbeitsgruppen
Gruppe 1: Die Rolle fossiler Energieträger in der europäischen Energie- und Klimapolitik
Der Umgang mit fossilen Energieträgern steht im Spannungsverhältnis von kurzfristiger ökonomischer Abhängigkeit und langfristiger klimapolitischer Notwendigkeit, große Teile der Ressourcenbestände im Boden zu belassen. Klimapolitische Maßnahmen mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren, können insbesondere in Bezug auf den ersten Aspekt einen wichtigen Beitrag leisten. Es ist allerdings fraglich, inwieweit traditionelle Klimapolitik Ressourceneigentümer langfristig zu einer Aufgabe des Abbaus bewegen kann. Müssen in der Klimapolitik neue Wege beschritten werden oder verhindern steigende Ressourcenpreise quasi automatisch einen vollständigen Abbau? Inwieweit konstituieren Ängste vor steigenden Ressourcenpreisen und die Abhängigkeit vom Ausland eigenständige Gründe für deutsche und europäische Energiepolitik?
Chair
Prof. Dr. Karen Pittel
ifo Institut und Universität München
Impulse
Prof. Dr. Anne Neumann
Universität Potsdam
Präsentation
Dr. Nico Bauer
PIK
Präsentation
Gruppe 2: Integration der europäischen Energiemärkte
Die Vertreter der Europäischen Union werden die zukünftigen Klimaverhandlungen in dem Spannungsfeld zwischen ihrer internationalen Vorreiterrolle und dem Erfordernis der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft und der Vermeidung von Verteilungskonflikten führen müssen. Welche Position sollte die EU daher bei den kommenden Klimaverhandlungen einnehmen und welche Rolle spielt dabei die europäische Energiepolitik? Können die Kompetenzen der Europäischen Union in der Energiepolitik erweitert werden? Welche ökonomischen Vorteile würde eine verbesserte Koordination der europäischen Energiepolitik mit sich bringen? Welchen Beitrag können Infrastrukturmaßnahmen zum Netzausbau in diesem Zusammenhang für eine bessere Integration der Europäischen Energiemärkte leisten? Welche energiepolitischen Instrumente sind geeignet, um den Ausbau der Übertragungskapazitäten zu bewerkstelligen?
Chair
Dr. Johann Wackerbauer
ifo Institut
Impuls
Dr. Jan Abrell
ETH Zürich
Präsentation
Gruppe 3: Der Zielkonflikt von Klimaverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit
Durch den Netzausbau entstehen Kosten, die gemeinsam mit den Kosten der Klimaschutzmaßnahmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrien in der Europäischen Union erheblich beeinträchtigen können. Die Vereinbarkeit zwischen Klimaschutzzielen und Wettbewerbsfähigkeit, und ihre komplexen Zusammenhänge wurden in dieser Gruppe diskutiert. Der Fokus der Diskussion lag darauf, Konsens und Dissens zur Vereinbarkeit zwischen Klimaschutzzielen und Wettbewerbsfähigkeit festzustellen und Handlungsbedarf zu identifizieren.
Chair
Dr. Klaus Rennings
ZEW
Impulse
Patrick Breun
KIT
Präsentation
Prof. Karsten Neuhoff, Ph.D.
DIW
Präsentation
Dr. Sascha Rexhäuser
ZEW
Präsentation
Gruppe 4: Akzeptanz für klimaschützende Technologien in der Bevölkerung
Mit steigenden Kosten der Energieversorgung rücken auch verteilungspolitische Gesichtspunkte stärker in den Vordergrund. Welche Verteilung von Anlagen für erneuerbare Energien wird von der Bevölkerung akzeptiert? Besteht Akzeptanz für Effizienzkriterien oder gibt es andere Kriterien, die von der Bevölkerung als fair empfunden werden? In der Bevölkerung besteht darüber hinaus eine hohe Skepsis gegenüber den neuen Technologien der CO2-Abscheidung und -Speicherung und des Climate Engineerings, der ihre Nutzung verhindert. Wie steht die Bevölkerung diesen neuen Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels tatsächlich gegenüber?
Chair
Dr. Katrin Sommerfeld
ZEW
Impulse
Prof. Dr. Katrin Rehdanz
IfW
Präsentation
Prof. Dr. Martin Drechsler
UFZ
Präsentation